Plasma schützt vor Korrosion – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert neues Forschungsvorhaben in Jena

In Zusammenarbeit mit dem Militärhistorischen Museum Berlin-Gatow, dem WIWEB in Erdingen wurde bei INNOVENT e. V. aus Jena ein kombiniertes Verfahren entwickelt, das mittels Atmosphärendruckplasma-Beschichtung einen äquivalenten Korrosionsschutz für Leichtmetalllegierungen im Vergleich zu chromhaltigen chemischen Passivierungen bietet. Das Verfahren verzichtet damit auf gesundheitsgefährdende Stoffe.

Die Ansprüche an das zu entwickelnde Korrosionsschutzverfahren hat der Chefrestaurator des Militärhistorischen Museums, Lutz Strobach, definiert. Die zu betreuende Sammlung aus historischen Luftfahrzeugen besteht überwiegend aus Leichtmetallen in freier Bewitterung und ist besonders rostanfällig. Daraufhin hat das auf Oberflächenbeschichtungen spezialisierte Forschungsinstitut INNOVENT e.V. ein Kombinationsverfahren aus Vorbehandlung und Atmosphärendruck-Beschichtung (AP-CVD) entwickelt. Die Korrosionstests fanden schließlich im WIWEB in Erdingen statt. Nach einer 28-tägigen Untersuchung zeigten die Proben, die mit dem AP-CVD-Verfahren und angepasstem Primer (spezielle Grundierung) vorbehandelt wurden, den besten Korrosionsschutz. Die Probekörper, die mit einer Cr(VI)-Vorbehandlung versehen waren, brachten die schlechtesten Ergebnisse brachten. Eine Cr(III)-Vorbehandlung konnte im Mittelfeld der Ergebnisse angesiedelt werden.

Vertiefung finden diese ersten Ergebnisse in dem Anfang Juni gestarteten Forschungsvorhaben zur Optimierung der Korrosionsschutzschichten auf frei bewitterten, metallenen Kulturgütern (Förderkennzeichen: MF 140213). Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie soll in den kommenden 2 ½ Jahren ein Verfahren entwickelt werden, das die Schutzwirkung vorhandener Systeme durch den Einsatz von Atmosphärendruckplasma verlängert. Das geplante, reversible Verfahren kann eine Ergänzung bestehender Restaurierungstechniken werden und den Korrosionsschutz für verschiedene Legierungen und Metalle wie z.B. Eisen, Silber und Magnesium, verbessern. Es soll mobil anwendbar sein und einen äquivalenten Korrosionsschutz im Vergleich zu chromhaltigen chemischen Passivierungen bieten.

Weitere Informationen finden Sie unter https://idw-online.de/de/news632940

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