Das Forum “Inno-O-Kultur” zielt auf die technologisch moderne, schonende und wirtschaftliche Behandlung von Kulturgütern, um deren ideellen und materiellen Wert auch für kommende Generationen zu erhalten und um gleichfalls für neu entwickelte Technologien weitere, wirtschaftlich interessante Anwendungsfelder zu erschließen.

Die Zahl der Kulturgüter ist begrenzt und nicht erneuerbar

Als materielle Güter unterliegen sie den natürlichen Prozessen der Alterung, Korrosion und Verwitterung in ihren natürlichen Umgebungsbedingungen. Kunst- und Kulturgüter bedürfen stetiger Maßnahmen zu ihrer Bewahrung, Restaurierung, Erforschung und nicht zuletzt ihrer Präsentation. Der Umgang mit ihnen bedarf nicht nur höchster Sorgfalt und Umsicht, um ihre Zeugnisfähigkeit und Aussagekraft auch für kommende Generationen zu bewahren sondern auch die Methoden der Pflege, des Erhalts und der Nutzung sind immer wieder zu aktualisieren und neueste, wissenschaftliche Erkenntnisse zu integrieren.

Erhalt der Kulturgüter

Die wichtigsten Aufgaben liegen dabei in der Erhaltung und Vermittlung der betreffenden Objekte, wobei in neuerer Zeit der Schwerpunkt eher darauf gelegt wird, diese in ihrem derzeitigen Zustand zu stabilisieren und zu bewahren. In dieser Aufgabenstellung zeigt sich die hohe Komplexität der Anforderungen. Die Objekte sollen einerseits bewahrt, andererseits aber auch der Forschung und nicht zuletzt in bestimmten Umfang auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dabei sollen die Eingriffe so minimal wie möglich und bevorzugt reversibel erfolgen, um noch spätere Untersuchungen oder auch bessere Konservierungsmethoden zu ermöglichen. Gleichzeitig sollen die Objekte aber auch bestimmten ästhetischen Kriterien entsprechen und das originale Erscheinungsbild widerspiegeln. In diesem Spannungsfeld der Anforderungen und Aufgaben müssen bewährte Verfahren und Methoden mit neuen technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen und Erkenntnissen abgeglichen, bewertet und gegebenenfalls angepasst bzw. revidiert werden. Die Präsentation der Objekte stellt dabei eigene Anforderungen, die in mancher Hinsicht der Aufgabe der Konservierung widersprechen. Hier kommt der Ausgestaltung der Infrastruktur der Präsentation wie Räumlichkeiten, Klimatisierung, Beleuchtung, Ausstellungstechnik etc. eine besondere Bedeutung zu.

Innovative Oberflächentechnologien

Die Unternehmen der modernen Oberflächentechnologie verfügen über vielfältige Verfahren und Methoden um Oberflächen zu beschichten, zu modifizieren und zu funktionalisieren. In der Region sind zudem zahlreiche Unternehmen der optischen Industrie und des wissenschaftlichen Gerätebaus sowie entsprechende Forschungseinrichtungen angesiedelt. Das Vorhaben soll diese modernen Oberflächentechnologien, optischen Verfahren sowie entsprechenden Geräte und Instrumente für die Restaurierung, Konservierung und Präsentation von Kulturgütern nutzbar machen und für diese neue Anwendungsfelder erschließen. Dabei sollen konkrete Problemstellungen der Anwender, Defizite heute gängiger technologischer Verfahren oder der Ausstellungstechnik sowie der F&E-Bedarf zur Entwicklung oder Implementierung neuer Verfahren und Lösungen identifiziert werden. Die Marktpotentiale der alternativen Technologien sollen eingeschätzt werden, um auf dieser Basis praktikable und praxisrelevante Problemlösungen entwickeln und anbieten zu können. Die Anforderungen moderner Konservierung, Restaurierung und Ausstellungstechnik können so einen Forschungs- und Entwicklungsansatz für die weitere Entwicklung der Oberflächentechnologie bilden. Um eine nachhaltige technologische Entwicklung anstoßen zu können, sind verschiedenste Akteure miteinander zu vernetzen.

Vernetzung der Akteure

Dazu sollen auf Tagungen und in Workshops aktuelle Probleme und Anforderungen in der Restaurierung und Konservierung sowie der Präsentation und Ausstellungstechnik sowie die daraus abgeleiteten Aufgaben und der Forschungs- und Entwicklungsbedarf für mögliche Lösungsansätze aufgezeigt und analysiert werden sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen identifiziert werden, welche die erforderlichen Kompetenzen für die Umsetzung besitzen.
Durch das Innovationsforum soll ein Netzwerk entstehen, welches die Aktivitäten koordiniert und strukturiert und über das auch auf Kompetenzen, Erfahrungen und Ressourcen außerhalb der Region zurückgegriffen werden kann. Damit können vom Forum starke Impulse für die Entwicklung innovativer Verfahren und Geräte für das neue Aufgabengebiet ausgehen.