Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt neues Forschungsprojekt von INNOVENT zum Kulturgutschutz

INNOVENT e.V. Technologieentwicklung, die Bundesanstalt für Materialforschung und das Schlossmuseum Sondershausen erforschen neue Verfahren zur Dekontaminierung von Holzschutzmittel belasteten Kulturgütern
 
Damit hat der junge Forschungsbereich Inn-O-Kultur (Innovative Oberflächentechnik und Kulturgutschutz) im Jenaer Institut eine neue Aufgabe: gemeinsam mit der Bundesanstalt für Materialforschung Berlin (BAM) sollen im Rahmen eines Modellvorhabens neuartige Laser- und Plasmatechnologien zur Reinigung Hylotox-59-kontaminierter Kulturgüter aus Holz eingesetzt werden. Das chlorhaltige Holzschutzmittel “Hylotox 59” wurde in der DDR und der BRD sehr häufig für Möbel, Skulpturen, Kirchenräume und Dachstühle verwendet. Auch Jahrzehnte nach der Anwendung entstehen an der Oberfläche schädigende Rückstände, die Umwelt, Kulturgüter und Gesundheit belasten. In Zusammenarbeit mit dem Schlossmuseum Sondershausen, dessen bedeutende “Goldene Kutsche” von 1706 ebenfalls in den späten 60er Jahren mit Hylotox 59 behandelt wurde, sollen beide Verfahren in den kommenden anderthalb Jahren auf Testkörpern geprüft werden, um bei positivem Abschluss des Projektes passende Anwendung im Schlossmuseum zu finden.
Das Forschungsvorhaben zielt darauf, die bestehenden Restaurierungsverfahren zur Dekontaminierung von Kulturgütern mit Hilfe innovativer Oberflächentechnologien zu ergänzen, die Belastung der Umwelt einzudämmen und zum Erhalt des Kulturerbes beizutragen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt das Kooperationsprojekt mit rund 120.000 Euro.  
Das Forum Inn-O-Kultur entstand im Rahmen des 2014 durchgeführten Innovationsforums für innovative Oberflächentechniken zur Restaurierung und Konservierung von Kulturgütern. Es wurde unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und hatte zum Ziel, ein interdisziplinäres Netzwerk zu entwickeln, in dem Restauratoren, Oberflächentechniker, Denkmalpfleger und Kleine mittelständische Unternehmen aktuelle Bedarfe zum Erhalt und Schutz unseres Kulturerbes identifizieren. Die Unterstützung der DBU in das oben genannte Vorhaben ist nun der Startschuss für die Umsetzung dieser praxisorientierten Forschungs- und Entwicklungsprojekte in einem branchenübergreifenden Kontext. Darüber freuen wir uns sehr.
INNOVENT e.V., März 2015