Archiv der Kategorie: Neuigkeiten

05.17 | 2018 wird zum Europäischen Jahr des Kulturerbes

SH_A6_wm_p Die Europäische Kommission in Brüssel hat das Themenjahr initiert und unter das Motto “SHARING HERITAGE” gestellt. Es soll ein stärkes Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln und vor allem junge Menschen ansprechen. Wo liegen gemeinsame Wurzeln? Welche Kultur verbindet uns?  Was wollen wir erhalten? Diese und andere Fragen sollen 2018 auf europäischer und lokaler Ebene diskutiert werden. Dafür stellt das Europäische Parlament acht Millionen Euro bereit. Der Rat der Europäischen Union hat am 11. Mai 2017 in Brüssel das Europäische Kulturerbejahr beschlossen. Martina Münch, Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz und Brandenburgs Kulturministerin, begrüßt den Beschluss:  „Mit der heutigen Entscheidung des EU-Ministerrates haben alle Gremien auf EU-Ebene grünes Licht gegeben – damit kann das Europäische Kulturerbejahr 2018 starten. Es bietet uns allen, vor allem aber der jungen Generation, eine einmalige Gelegenheit, die Kultur und Geschichte in Europa neu zu entdecken und mit Leben zu füllen.” (Quelle: www.dnk.de, 16.5.2017).

Für ausgewählte Projekte kommen insgesamt 3,6 Mio Euro von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, die sich dem Schwerpunkt “Baukulturelles Erbe” widmen sollen. Das Themenjahr wird in Deutschland vom Deutschen Nationalkommitee für Denkmalschutz (www.dnk.de) koordiniert. Alle aktuellen Informationen, Projekte und Initiativen rund um SHARING HERITAGE finden sich online auf der digitalen Plattform www.sharingheritage.eu (inklusive Anmeldung zum Newsletter).

Forum Inn-O-Kultur freut sich auf die mit dem Europäischen Kulturerbejahr verbundenen Initiativen in 2018 und wünscht allen Organisatoren viel Erfolg!

Inn-O-Kultur gründet praxisnahe Plattform für Restaurierung und Oberflächentechnik

Das Forum Inn-O-Kultur (Innovative Oberflächentechnik und Kulturgüter) aus dem Jenaer Forschungsinstitut INNOVENT e.V. initiert im Herbst eine Gemeinschaft, die auf den interdisziplinären Austausch von Experten der Restaurierung, Oberflächentechnik und Denkmalpflege zur Bewahrung von Kulturgut zielt.

Die Gründungsveranstaltung der anwenderorientierten Plattform Inn-O-Kultur soll am 20./21. Oktober 2015 in Weimar stattfinden. Damit wird erneut ein Bedarf umgesetzt, der sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Veranstaltungen zum Thema “Innovative Oberflächentechnik und Kulturgutschutz” herauskristallisiert hat.

Diese praxisnahe Plattform hat zum Ziel, Experten der Branchen Oberflächentechnik und Restaurierung/Denkmalpflege regelmäßig in den Dialog zu bringen. Dadurch sollen marktneue Verfahren und bestehende Technologien gemeinsam diskutiert, Verständnisbarrieren abgebaut und neue Anwendungen zur Konservierung von Kulturgut geprüft werden. Durch den frühen interdisziplinären Austausch können gemeinsame Projekte anwenderorientiert geplant und bestehende Erfahrungen beider Branchen synergetisch genutzt werden.

Interessensbekundung

Sollte diese Plattform Ihr Interesse wecken, dann würden wir uns sehr freuen, wenn Sie beigefügte Interessensbekundung ausfüllen und an uns zurücksenden. Per EMAIL: info@innokultur.de   oder  FAX: +49 (0)3641-28 25 25 .

Informationen zur Gründungsveranstaltung im Überblick:

  • Datum: Dienstag, 20.10.2015, ab 13 Uhr bis Mittwoch, 21.10.2015, 13 Uhr.
  • Ort: Weimar (Thüringen)
  • Ziel: eine Gemeinschaft aus Anwendern, Entwicklern und Anlagenherstellern zu gründen, die nach innovativen Verfahren zum Schutz von Kunst- und Kulturgütern sucht
  • Zielgruppen: Fachleute aus der Restaurierung, Oberflächentechnik, Denkmalpflege, Materialwissenschaft, Museen, Depots und Sammlungen, Analytik und Kunstwissenschaft.

TOP des Gründungstreffens werden unter anderem sein:

  • Name der Gemeinschaft
  • Form der Gemeinschaft (Struktur, Rhythmus, Ort)
  • Sammlung zukünftiger Themen

Interessenten an einem Vortrag zum Thema Herausforderung Oberflächenschutz – traditionelle und moderne Methoden zum Kulturgutschutz im Vergleich können gern eine Nachricht schicken an info@innokultur.de.

Wir freuen uns auf das Gründungstreffen im Oktober und verbleiben bis dahin

mit besten Grüßen aus Thüringen,

Ihr Inn-O-Kultur-Team.

Voller Erfolg: 5. Workshop Inn-O-Kultur war ausgebucht

An der Vorstellung des neuen Forschungsvorhabens von INNOVENT e.V. über die Dekontaminierung von Biozid belasteten Kulturgütern nahmen knapp 60 Teilnehmer aus ganz Deutschland teil.

(28.5.2015). Das Thema “Dekontaminierung von Kunst- und Kulturgütern” bewegt seit vielen
Jahren Restaurierungs- und Konservierungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in
Deutschland. So kamen auch Experten aus Hamburg, Bonn, Schwerin, Dresden, Erfurt und vielen weiteren Städten am 27. Mai 2015 nach Jena, um im 5. Workshop des Forums für innovative Oberflächentechnik und Kulturgutschutz (Inn-O-Kultur) mehr über das kürzlich gestartete Projekt zu erfahren.

Gemeinsam mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Berlin möchte INNOVENT e.V. in den kommenden anderthalb Jahren erstmalig ein Plasma- und ein Laserverfahren testen, um Restauratoren und Denkmalpfleger bei der Entfernung der kristallinen Rückstände alter Holzschutzmittel von den Oberflächen zu unterstützen. Insektizide wie das seit 1989 verbotene Hylotox 59 belasten aufgrund ihrer chlororganischen Inhaltsstoffe auch Jahrzehnte nach ihrer Verwendung Material, Umwelt und Personen, die im Umfeld der Objekte arbeiten. Bevor den Teilnehmern der Tagung das Projekt genauer vorgestellt wurde, gaben die drei erfahrenen Wissenschaftler Prof. Dr. Achim Unger, Dr. Boaz Paz und Dr. Elise Spiegel Einblick in den aktuellen Stand zur Dekontaminierungstechnik für Holz und Textilien und stellten Maßnahmen zum Schutz betroffener Sammlungen und Gebäude vor.

Prof. Dr. Achim Unger stellt in seinem Vortrag die Verfahren zur Entgiftung von belastem Holz vor.

Für die Testphasen beider Verfahren hat sich freundlicherweise das Schlossmuseum
Sondershausen bereit erklärt, mit Holzschutzmitteln belastetes Material zur Verfügung zu
stellen. Das herausragende Ausstellungsstück der musealen Sammlung ist die “Goldene
Kutsche” aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Restauratorin des Museums, Carolin Richter,
stellte deren Bedeutung und Bestandserhaltung vor. Auch hier wurden Biozide zum
Materialschutz in den 1960er/70er Jahren eingesetzt.

Restauratorin Carolin Richter gibt Einblick in die Bestandserhaltung der Goldenen Kutsche aus dem Schlossmuseum Sondershausen

Restauratorin Carolin Richter gibt Einblick in die Bestandserhaltung der Goldenen Kutsche aus dem Schlossmuseum Sondershausen

Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit einer Fördersumme von rund 124.000 € unterstützt. Dr. Paul Bellendorf, Referatsleiter des Bereichs “Umwelt und Kulturgüter” der DBU, dankt in seinem Grußwort den beiden Forschungseinrichtungen für ihre Initiative und ist sich sicher, dass “die heutige Diskussion zwischen den erfahrenen Fachkollegen aus ganz Deutschland zum Erfolg für das Dekontaminierungsvorhaben am Beispiel der Goldenen Kutsche aus Sondershausen beitragen wird.”.

Text: INNOVENT e.V.

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Hinweis: Bei Anfragen zum DBU-Projekt oder Fotowünschen wenden Sie sich bitte an die Projektkoordinatorin Constanze Roth per Email: cr1@innovent-jena.de .